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Moodlemoot 2011 Elmshorn – erste Rückschau

Die Moodlemoot 2011 ist Geschichte, Zeit und Gelegenheit also, kurz Rückschau zu halten. Diese kann naturgemäß nur sehr subjektiv und selektiv ausfallen – das Programm war sehr umfangreich, nicht weniger als 12 Schienen liefen parallel. So konnte man zumindest live und in Person nur Ausschnitte wahrnehmen, den Fehlstellen müssen durch den Twitterstream unter #mootDE11n, Gespräche mit Kollegen und – im Nachwaschgang – anhand der Aufzeichnungen gefüllt werden.

In meiner Wahrnehmung lagen Licht und Schatten dicht beieinander, die Qualität der einzelnen Beiträge war schon erkennbar unterschiedlich, natürlich auch die Relevanz für die eigene Arbeit.
Recht unbestrittene – und erwartete – Highlights waren die Keynotes von Steve Wheeler und Max Woodtli. Beide betrachteten die Bedingungen, unter den Lernen gelingen kann, unkonventionell, sehr einsichtig und von Begeisterung getragen. Der Blick auf die wesentlichen Gelingensbedingungen von Lernen (nicht Lehren!) hatte zwar durchaus E-Learning, Moodle, Mahara & Co im Blick, ging aber weit darüber hinaus.
Steve Wheeler gab ein klares Plädoyer für den Lehrer als Initiator von Lernprozessen, nicht als Wissensvermittler. Zwei Zitate umreißen seine Position: “Teachers should not provide answers, they should provide questions.” “Any teacher that can be replaced by a computer, should be.” Schön hintersinnig 🙂
Max Woodtli – inzwischen fast schon auf Moodlemoot-Keynotes abonniert – verglich Lernen mit einer Reise, bei der man oft auf Umwegen das Meiste erfährt, gelegentlich aber auch baden geht. Schöne Metapher! Die Frage ist, wie man auf dieser Reise seinen Weg findet und was bei der Orientierung hilft. Grundlage seiner Orientierungssuche war John Hattie “Visible Learning” (siehe Kurzzusammenfassung und Auszug bei GoogleBooks). Hattie untersuchte über 800 Einzelstudien zu den Faktoren, die Lernen erfolgreich machen (was auch immer erfolgreich in diesem Zusammenhang bedeutet…). Interessant fand ich, dass einige oft als gesetzt betrachtete Faktoren (z.B. Fachwissen des Lehrers, Verringerung der Klassengröße, webbasiertes Lernen…) kaum positive Einflüsse zeitigten – zumindest, wenn man sie isoliert betrachtet (da scheint mir auch ein Problem der Betrachtungsweise zu liegen; ein genaueres Lesen der Studie wird zeigen, ob das tatsächlich ein methodisches Problem darstellt). Sitzenbleiben (“retention”) hat sogar nachgewiesene negative Auswirkungen. Das ist zwar schon länger bekannt, wird aber im Zusammenhang mit der gerade sehr hitzig geführten Debatte um die neue Thüringer Schulordnung zusätzlich bedeutsam: Der Widerstand in der Lehrerschaft gegen das auch nur punktuelle Aussetzen der Wiederholung von Klassenstufen ist ganz beträchtlich.
Als positive Einflussfaktoren haben sich erwiesen: Formative Evaluation, konstruktives Feedback anhand transparenter Kriterien, eine intakte Beziehungsebene, positive Erwartungshaltungen des Lehrers an seine Schüler, reziprokes Lernen (Stichwort Lernen durch Lehren), Concept mapping, metakognitive Ansätze usw.).
Diese positiven Einflussgrößen lassen sich oft relativ leicht in Moodle-Szenarien überführen: kluges Nutzen der Feedback-Möglichkeiten einschließlich peer feedback, Einsatzen verbaler Bewertungs- und Evaluationsraster (rubrics), Selbstreflexion des Lerners z.B. über persönliche Blogs, kluger Einsatz von Medien, insbesondere Videos.
In jedem Fall gehört Hattie jetzt zu meiner Lektüreliste.
Eine weitere Keynote war die von Martin Dougiamas, die von technischen Problemen begleitet als Skypekonferenz übertragen wurde. Es gab Bekanntes zu Moodle 2.0, aber auch interessante Einblicke in die umstrukturierte Entwicklung der Software und in die für 2.1. zu erwartenden Funktionen; besonders der Import von Kursen aus 1.9 ist eigentlich schon überfällig und für viele eigentlich Updatewillige bisher ein kO-Kriterium. Sehr erfreulich auch die Ankündigung zu eine “offiziellen” mobilen Moodle-App, einer dringend nötigen Umgestaltung der Modul-Datenbank auf moodle.org und der Moodle-Dokumentation.
Von den Konferenzbeiträgen, die ich besuchen konnte, pick ich hier nur heraus, die für mich Interessantes boten.
Im Grundsatz anregend war die Vorstellung eines Pilotprojekts der PH Wien, innerhalb dessen Lehramtsstudenten ePortfolios unter Mahara aufbauen hatten. Das Projekt folgt dem Grundsatz “Learning by reflective doing”. Schönes Motto.
Allerdings wurden nach meiner Wahrnehmung eher die Gruppen- Feedback- und Kommunikationsmöglichkeiten von Mahara genutzt als “echte” Portfolios geschaffen. Sicher völlig berechtigt, aber der Portfolioansatz wär sicher  auch ganz spannend gewesen.  Interessant die Forderung, dass auch die Lehrenden zunächst Portfolios haben sollten, bevor sie Selbiges von ihren Lernenden fordern 🙂
Die Lehrerausbildung an der PH beruht übrigens auf einem interessanten Kompetenzmodell, das eingehendere Kenntnisnahme verdient. Wieder was für die To-do-Liste…
Mit Spannung erwartet hatte ich den Beitrag von Prof. Friedrich  (Uni Bremen) zu Usability-Problemen von Moodle. Seine Sichtweise (Lob für die Funktionalität und den pädagogischen Ansatz von Moodle, deutliche Kritik an der Usability) deckt sich weitestgehend mit den Erfahrungen, die ich bei der Nutzung von Moodle mit Lehrern und Schülern sammeln konnte. Man kann über Moodle sicher sehr viel Positives sagen – aber ganz sicher nicht, dass die Benutzbarkeit intuitiv und das Nutzerinterface elegant ist. Etwas drollig war die fast reflexhafte Verteidigung von Moodle durch einige Teilnehmer – empfand ich als unnötig.
Seine Kritik beruht auf einer videodokumentierten Fallstudie – es war schon erheiternd zu sehen, wie sich durchaus computerkundige Probanden mit dem Kurskalender herumschlugen… Etliche der angesprochenen Probleme (breadcrumb-Navigation, Menügestaltung, inkonsistente Terminologie bei der Selbstbeschreibung) fallen auch in unserer Arbeit immer wieder auf. Mancher Missstand ist durch eine entsprechende Konfiguration bzw. geeignete Module zu entschärfen, es gibt aber durchaus grundlegenden Verbesserungsbedarf. Dougiamas deutete in seine Keynote an, dass auf dem Gebiet durchaus mit Verbesserungen zu rechnen ist.
Prof. Friedrichs Vorschlag, analog zu Linux-Gepflogenheiten mehrere Moodle-Distributionen mit unterschiedlichen Interaktionsdesigns zu entwickeln, scheint mir zunächst nicht allzu naheliegend, aber ganz sicher überlegenswert.
Gleich im Anschluss gab es einen kleinen Beitrag von Ralf Hilgenstock mit Tipps zur “attraktiven” Gestaltung von Kursräumen. Vieles richtete sich hier eher an Anfänger und ist für einigermaßen versierte Kursautoren gängige Praxis, trotzdem war der eine oder andere Hinweis schon gewinnbringend. Nicht geläufig war mir zum Beispiel die Möglichkeit, Aktivitätsnamen z.B. in labels  mittels Filter automatisch mit den entsprechenden Aktivitäten zu verlinken, ab Moodle 2.0 sogar auf Kursebene steuerbar. Ein interessanter Hinweis zum Nutzen des Blocks “Aktueller Kursinhalt” als Navigation war ebenso willkommen, das hab ich bisher so nicht gehandhabt, werd das aber in Zukunft sicher tun.
Es gab auch Beiträge, die eher enttäuschend waren, aber die sollen hier nicht erwähnt werden 🙂
Vielleicht spiegelt sich aber im wahrnehmbaren Qualitätsgefälle, auch in der Wiederholung bestimmter Themen, ein prinzipielles Problem des Designs der deutschen Moodlemoots: Einerseits gibt es einen regulären Call for paper, andererseits aber offensichtlich kaum eine Auslese der eingereichten Beiträge. Ein regelrechtes Barcamp ist die Moot aber auch nicht – vielleicht wäre der “Mischansatz” zu überdenken?
Abgesehen davon gilt es natürlich, den Organisatoren und Helfern Respekt zu zollen für die diesjährige “MüsliMoot” (Kölln – in Elmshorn ansässig – sorgte für Müsli in den Pausen…) 🙂
Viel unmittelbar Gewinnbringendes passiert natürlich in den informellen Gesprächen in Pausen und bei der Abendveranstaltung, dieser Erfahrungsaustausch und das persönliche Kennenlernen von bisher virtuellen Bekanntschaften ist immer bereichernd, egal, ob man über Konfigurationsdetails fachsimpelt, schulpolitische Hemmnisse diskutiert oder spannende Kursszenarien austauscht.
Auffällig waren die wiederholten Nachfragen von Kollegen zur derzeitig ein wenig desolaten Situation in Thüringen, es kommen offensichtlich ziemlich gemischte Botschaften an, die Außenwahrnehmung ist – sagen wir es vorsichtig – recht gespalten. Nun ja…
Immerhin wurde zum Abschluss auch die Moodlemoot in Ilmenau endlich offiziell angekündigt. Bei aller Skepsis bin ich aber doch auch gespannt, was daraus nun wirklich wird…
Ganz zum Schluss möcht ich natürlich auch meinen eigenen Beitrag zur Elmshorner Moot erwähnen, in dem ich Konzept, Design und unterrichtliche Umsetzung des 3-Jahres-Kurses “Medien und Kommunikation” an der Lobdeburgschule über Moodle vorstellen konnte. Dass sich daraus einige Gespräche, Erfahrungsaustausch und Kontakte ergeben haben, freut mich ungemein. Der Beitrag ist hier online nachzuvollziehen.

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