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Aktive Filmanalyse mit “Big Buck Bunny” und Pivot-Animator

Der Einstieg in die Analyse filmischer Ausdrucksmittel kann leicht ziemlich hölzern geraten, gerade jüngeren Schülern erschließt sich oft nicht so recht, warum sie sich mit Einstellungsgrößen, Kamerapositionen und dergleichen herumschlagen sollen. Die Frage ist im Übrigen durchaus gerechtfertigt – sofern es bei einem rein analytischen Zugriff bleibt. Im Medienkunde-Unterricht (Klassenstufe 8 ) hab ich kürzlich einmal einen etwas anderen Zugriff gewählt, der vielleicht – zumindest vom Ansatz her – ganz interessant sein mag.

Der Einstieg in die Materie erfolgte über den herrlichen Kurzfilm “Big Buck Bunny”. Der ist humorvoll, handwerklich sehr sauber gemacht, bietet eine reiche Auswahl filmischer Mittel und lädt darüber hinaus zu einer Auseinandersetzung mit der Thematik Open Source ein. Nach dem unkommentierten – und durchaus genussvollen – ersten Anschauen des Filmchens und einem Austausch über die ersten Seherfahrungen bietet es sich an, den Filmeinstieg etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Eröffnungssequenz bis ca. 0:45 zeigt schon fast beispielhaft eine logische Abfolge von Einstellungsgrößen und Kamerapositionen, clever montiert, um eine effektive Exposition zu schaffen. Das wird bei entsprechender Fragestellung auch eher unerfahrenen Betrachtern deutlich. Sehr gut geeignet sind auch die beliebten Pixar-Shorts (etwa Geri’s Game oder For the Birds) oder – für ältere Schüler – die BMW-Shorts (mein Favorit: Beat the devil)

In einem nächsten Schritt sollten die Schüler versuchen, eine funktionierende Abfolge von Einstellungsgrößen und Kamerapositionen selbst zu schaffen. Da der Einsatz – gar die Selbstaufnahme – von Realvideo dafür viel zu aufwändig und komplex wäre, sind Alternativen gefragt. Wenn man bereit ist, gewisse Kompromisse einzugehen, bietet sich ein einfaches Animationsprogramm wir der Pivot Stick Figure Animator an. Der ist ohne Installation lauffähig, sehr schnell zu durchschauen, weckt den Spieltrieb und führt – bei aller Abstraktion – zu ganz ansehnlichen Ergebnissen. Das Programm erlaubt es, kleine Strichmännchen Schritt für Schritt zu animieren, es können selbst Strichfiguren und andere Objekte (“Sprites”) erstellt werden, auch das Einbinden von Hintergrundgrafiken ist möglich. Die Frameraten sind variabel, das kann den Arbeitsaufwand etwas reduzieren. Die fertigen Animationen können nach animated gif exportiert werden, so sind sie programmunabhängig verfügbar.
Der Einarbeitungsaufwand ist sehr gering, die Schüler kommen nach einer kurzen Einweisung und spielerischen Erprobung sehr gut damit zurecht. Das führte dazu, dass sie recht zügig eigene kleine Animationen, die eine sinnvolle Abfolge von Einstellungsgrößen und Kamerapositionen emulieren sollten, erstellen konnten. Das Vergnügen daran war offensichtlich, zumal im Anschluss in mehreren Auswahlschritten der Pivot-Oskar der jeweiligen Klasse ermittelt wurde (dabei wurden Punkte nach einem vorgegebenenen Bewertungsraster vergeben, in diesem wurden Kriterien wie Originalität, flüssige Animation, Aufwand bei der Erstellung, Gestaltung des Hintergrunds, Anwenden der Einstellungsgrößen, Erstellung eigener Strichmännchen etc. erfasst). Die gesamte Einheit läuft innerhalb eines Moodle-Kurses.

Insgesamt darf das Verfahren als gelungen und – mit Blick auf das Unterrichtsziel – durchaus effektiv gelten. Dennoch gibt es einige kritische Punkte, die bei einem ähnlichen Vorgehen zu beachten wären:

  • Das Programm wird seit der letzten Version 3.1beta von 2005 nicht mehr weiterentwickelt, die Homepage des Verfassers existiert nicht mehr. Man muss sich das Programm also aus einem Downloadportal wie z.B. Softpedia besorgen. Dabei ist Vorsicht angebracht, es gibt auch Portale, die für das freie Programm Gebühren verlangen!
  • Die GUI der Software ist Englisch, aber nach kurzen Erläuterungen ist der Umgang unkompliziert.
  • Für das angestrebte Unterrichtsziel – Emulieren von Einstellungsgrößen – ist das Programm eigentlich nicht perfekt geeignet; eine glaubwürdige Emulation würde nämlich bedeuten, dass man mehrere unterschiedlich große Ausschnitte der Hintergrundgrafik anfertigt und einsetzt, was den Aufwand natürlich erhöht. Eine “echte” variable Kameraposition bietet das Programm nicht.
  • Wenn für die Hintergrundgrafik z.B. ein Foto als jpeg verwendet wird, geht die Farbvielfalt beim Export nach animated gif verloren, da gif ja nur 256 Farben kennt. Der Effekt kann durchaus interessant sein, ist aber nicht wirklich steuerbar. Gut machbar dagegen ist das Erstellen einfacher eigener Hintertgründe zB mit Paint.
  • Man sollte darauf achten, den Hintergrund (bzw die Hintergründe) gleich von Anfang an einzubinden. Ein nachträgliches (also nach Erstellen des animierten Frames) Einbinden ist möglich – dann muss man den Hintergrund jedoch manuell für jeden einzelnen Frame einbinden.
  • Der Export nach avi ist zwar als Option angegeben, aber in der vorliegenden Version nicht wirklich implementiert.
  • Schüler der bei mir aktiven Altersgruppe neigen sehr zum Animieren wenig sinnvoller, z.T recht brutaler Kampf- und Metzelszenen (übrigens stellen die auch die Mehrzahl der unter Pivot zu findenden Beispiele auf youtube) – das ist sicher nicht immer das, was man im Unterricht erreichen möchte. Die Aufgabenstellung sollte das von Anfang an berücksichtigen.
  • Sehr positiv ist, dass das Programm frei verfügbar und ohne Installation lauffähig ist, das macht sowohl den Einsatz im Schulcomputernetz als auch die legale Nutzung durch Schüler zu Hause deutlich einfacher.
  • Eine kurze Einführung in den Umgang mit dem Programm gibt es mediamanual.at, beim deutschen Pivot-Forum findet man u.a. eine ganze Menge von stick figures, sprites usw.

Hier nun einige Beispiele für Schülerarbeiten.

Tim lässt seinen Schläfer mit einer Störung fertig werden und wendet dabei tatsächlich unterschiedliche Kadrierungen an:

Clara imitiert ziemlich geschickt räumliche Tiefe:

Sophie arbeitet mit einem selbst erstellten Hintergrund:

2 comments to Aktive Filmanalyse mit “Big Buck Bunny” und Pivot-Animator

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