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Lehrer – Persönlichkeit oder Handwerk?

Das neue Schuljahr beginnt in ein paar Tagen. Zeit, in sich zu gehen, über die am Horizont auftauchende neue Arbeit, neue Schüler, Stoffe, Unterrichtsvorhaben nachzudenken und wie alle Jahre wieder gute Vorsätze zu fassen (die Kursbücher ordentlich zu führen, zum Beispiel?).

Da trifft es sich gut, dass zwischendurch wieder ein Seminar für das Goethe-Institut anliegt (diesmal zu PLN/PLE, ich freu mich drauf). Das ist verbunden mit Bahnfahrt, Zeit für letzte Vorbereitungen und ausgedehnte Lektüre. Und just die Lektüre ist Grund für den kleinen Beitrag hier…
Zeit für die aktuelle “Zeit” nämlich (Nr. 31 vom 29.07.2010 nämlich) – genauer: das Zeitmagazin.
Der sehr lesenswerte Titel-Artikel handelt von zwei sehr unterschiedlichen Lehrern an einem Hamburger Gymnasium:  Fritz Fegebank, Lehrer alter Schule kurz vor de Pensionierung, “harter Knochen” mit Faible für den alten Fritz und erfolgreicher Computerabstinenz, und Dennis Beckmann, Junglehrer mit Vorliebe für Smartboards und Multimedia, ausgefeilter Fragetechnik und moderner Methodik im Hintergrund.
Denkbar verschieden also – aber beide erfolgreich und von ihren Schülern geachtet.
Tenor des Artikels, der sich an den beiden Lehrerpersönlichkeiten entlanghangelt, ist das “Geheimnis” eines guten Lehrers. Die Behauptung: Es ist nicht die angelernte Methodik, es ist nicht der durchgeplante Unterricht, also nicht in erster Linie ein handwerklicher Begriff von Professionalität. Ganz offensichtlich sind die bestimmenden Größen Qualitäten wie Hingabe an den Beruf, Achtung vor den Schülern (selbst wenn sie “ernsthaft vorgebrachte und zum Teil von gänzlicher Unkenntnis getragene Wortmeldungen” produzieren), Integrität – kurz, Persönlichkeit.
Viele Kollegen und noch mehr Schüler werden das bestätigen können: Wenn ein Lehrer nicht Tag für Tag eine eigene Persönlichkeit einbringen kann, erschöpft sich das Lehrersein in bloßer (und durchaus nicht immer erfolgreicher) Wissensvermittlung. Oder – wie eine andere im Artikel zitierte Lehrerin sagt: “Ich glaube, man muss authentisch sein. Und das auch vor der Klasse aushalten können. Kollegen, die das nicht mitbringen, versuchen ihren Stand durch Methodik und Didaktik zu sichern. Das wird wie eine Maske vorgeschoben, hinter der der Mensch zurücktritt.”
Gelegenheit also, das eigene Lehrerbild zu überdenken…
Grad in medienbezogenen Fortbildungen prallen diese unterschiedlichen Berufsauffassungen immer wieder aufeinander. Einerseits bin auch ich zutiefst der Überzeugung, dass ein zeitgemäßer Unterricht selbstverständlich die Anforderungen, Chancen und Kulturtechniken der “Wissensgesellschaft” einzuschließen hat. Andererseits gehören Kollegen wie Fegebank zu den Berufsgenossen, die ich am meisten schätze: Mein erst vor kurzem in den Ruhestand gegangener Chef hat sich Zeit seiner Laufbahn recht erfolgreich gegen jede Berührung eines Computers gesträubt, eine sehr geachtete Deutschkollegin vermutet mehr als einmal “Teufelszeug” hinter PC und Internet. Dennoch liefern beide einen Unterricht, der Generationen von Schülern immer wieder prägt und “mitnimmt”. Immer wieder bekunden auch ehemalige Schüler Respekt und Achtung, ja Zuneigung: Persönlichkeit ist auch hier das Geheimnis.Lehrer wie diese hab ich als Schüler erleben können, sie waren ein Grund für meine Berufsentscheidung.
Nun kann ich selbst ganz sicher nicht in Anspruch nehmen, dem Berufsethos, der Ausstrahlung und Integrität von Fegebank oder Beckmann zu entsprechen – aber man kann ja dran arbeiten, neben aller Faszination für moderne, medial gestützte Unterrichtsformen das wirklich Wichtige, die Kraft der Persönlichkeit, , nicht zu vergessen. Rückbesinnung tut not – wär doch ein guter Vorsatz für das beginnende Schuljahr (und die Fortbildungen). 🙂
Bis dahin sei die Lektüre des Zeitmagazins dringend angeraten.

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