Bin ich unterwegs, begleitet mich als Rechenknecht ein HP2133. An sich bin ich damit recht zufrieden, das Teil ist außerordentlich solide verarbeitet: Metallhülle, solide Metallscharniere, exzellente Tastatur, gut auflösender Bildschirm, 2GB RAM, 120 GB HDD. So weit, so schön. Als Unterwegsrechner also fast ideal. Knackpunkte sind die nicht ganz so flotte VIA-CPU – und das mitgelieferte Vista, das auf der Plattform einfach nur ein Witz ist. Also – was liegt näher, als ein passendes Linux als Zweitsystem draufzuschrauben? Auch das ist leider nicht so einfach wie man denken sollte – etliche Distributionen vertragen sich nicht wirklich gut mit der Hardware. Eigentlich naheliegende Netbook-Distros wie Ubuntu Netbook Remix oder Moblin lassen sich erst gar nicht installieren. Einige Zeit war ich recht zufrieden mit Ubuntu 9.04, das lief recht zufriedenstellend, um ein Vielfaches schneller als Vista und zuverlässig. Dann ein Kardinalfehler: Update auf 9.10 – an das ich zu Recht große Erwartungen knüpfte – mit dem Updater von Ubuntu. Nix als Probleme: Swap-Partition wird nicht mehr erkannt, Audio und Touchpad ditto. Frust. Hilfreich war – wie auch früher schon – Jamie Watson bei zdnet und bei Linux.com-Community. Profunde und sehr ausführliche Hilfe – das gehört zu den Sternstunden im Netz 🙂
Trotzdem klappt es noch nicht so recht… Durch einen freundlichen Hinweis von olle Christoph stolpere ich über Jolicloud. Noch Alpha – aber ein toller Ansatz für ein Netbook-OS. Verbindung zu einer Onlineplattform (My Joliecloud), die u.a. das anwendungsseitige Synchronisieren mehrerer Computer erlaubt, eine Art App-Store, Konzentration auf Internetanwendungen – alles in allem eine mehr als angemessene Plattform für das mobile Arbeiten mit Netbooks. Auch die Oberfläche ist recht gelungen auf die kleinen Monitore der Geräte abgestellt.
Die Installation lief anstandslos durch, es funktioniert auch (fast) alles. Probleme gibt es (noch) mit dem CPU-Scaling und der Arbeitsgeschwindigkeit: Obwohl Jolicloud auf Ubuntu basiert, dauert das Wechseln zwischen Bildschirmen und Anwendungen erheblich länger als beim Original-Ubuntu. Aber das kann sich ja entwickeln…
Für das jetzige Alphastadium ist das Betriebssystem aber schon sehr, sehr vielversprechend und orientiert sich konsequent an der Tendenz hin zum Cloud-Computing. Empfehlung – zumindest zum Testen.
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